
Vier Akrobaten
V2A-Stahl, h = 48 cm
Roland Phleps 1998
Djemaa el Fna
Diesen Platz hat es immer schon gegeben, die weiße Zackenmauer
des Atlas ebenso wie die heiße Sonne, die kalte Nacht. Genauso
zeitlos sind die Personae des Schauspiels, uralte Masken, durch
deren Mund das Menschliche tönt. Figuren, deren Gebärden, deren
Tun keine Geschichte verändert hat. Hat es hier nicht schon immer
Blinde gegeben, als Bettler oder Märchenerzähler, war je eine
Zeit ohne Musikanten und Wahrsager, freche Buben, einfältige
Leute, ohne Zauberer und Taschendiebe, Quacksalber und kühne
Akrobaten?
...
Währenddessen drängen sich die Zuhörer um zwei arabische
Musikanten, deren Streichinstrumente kaum zu hören sind, näselnde
Melodie in unentwirrbaren Variationen. Eindeutig scheint mir die
Verwandtschaft zwischen dieser Musik und dem flachen
geometrischen Ornament der arabischen Kunst.