
Wir werden jetzt und in Zukunft unsere Sterblichkeit als conditio humana begreifen und bejahen, wir werden das Kranksein und das Leiden als zu unserem Leben und zu unserem Menschsein gehörig anerkennen, wir werden mit unserer menschlichen Schwäche und Fehlbarkeit rechnen müssen. Wir werden unsere Grenzen zu erkennen suchen.
Ich bin mir sicher, dass wir alle, die wir im Dienst am kranken und leidenden Menschen stehen, Ärzte, Pfleger und Helfer, Frauen und Männer, in unserem Tun fortwährend beides vereinen müssen: die rational fundierte, technisch fortgeschrittene Medizin einerseits, die Caritas andererseits, auch wenn sie bei Vielen heute nicht mehr christlich begründet ist.
Als Mitmensch und Arzt blicke ich auf ein langes Leben zurück. Als HOMO COGNITANS habe ich über die Welt und mich selbst und über richtige Diagnosen nachgedacht, als HOMO FABER habe ich gehandelt und behandelt, als HOMO PATIENTS gelitten und mitgelitten. Jetzt kommt der HOMO LUDENS, der spielende Mensch zu seinem Recht. Für mich, und vielleicht ganz allgemein gilt: Der spielende Mensch muss den nachdenkenden, den tätigen, den leidenden Menschen in uns ergänzen, soll die Näherung an den HOMO SAPIENS gelingen.
Mit Schillers Worten gesagt: Der Mensch spielt nur, wenn
er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da
ganz Mensch, wo er spielt.