
Freude an der Freiheit ist der Freude am Schönen
verschwistert. Als schön wird das Ornament erlebt; der Mensch
schmückt sich mit Körperbemalung, mit Kleidung und
Schmuckstücken, gefundenen und selbstgeschaffenen.
... Nicht allein die Freude, auch tiefer Schmerz kann vom
Schreien und Wehklagen den Weg in die befreiende künstlerische
musikalische Gestalt finden. Kunst kann Werk und Ausdruck eines
Einzelnen sein und ein gemeinschaftsstiftendes
Lebenselement werden.
Schön ist offenbar mehr als nur eine ästhetische Kategorie.
Es bezeichnet, was uns wohlgefällt, erfreut, entzückt, aber auch
was wir als gut gemacht, als geglückt, als richtig bezeichnen
und bewerten. Auch zur moralischen Beurteilung einer Handlung,
also aus ethischer Sicht, wird manchmal das Wort
"schön" genommen.
...
Als Gegensatz zu "schön" sehen wir
"hässlich". Dieses Wort leitet sich von hassen ab und
in diesem Wort ist die emotionale Reaktion schon vorgegeben.
Warum ist das so? Warum wird Ablehnung, Intoleranz, Ausgrenzung
mit dem verknüpft, das wir als hässlich empfinden und
benennen?
...
Wir müssen das Hässliche, das Scheußliche ertragen, weil es wahr
ist. Das ist ein Prüfstein unserer Mitmenschlichkeit.