Anna Karpekin, Rebekka Kronsteiner,
Jiaqing Li, Julien Hübsch
Experimente V.1
Keep Running

Die Ausstellung in der Skulpturenhalle der Stiftung in Freiburg-Zähringen, Pochgasse 73 ist vom 11. Februar bis 31. März 2024 jeden Sonntag von 11:30 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet.
Kuratorenführung: Sonntag, 10. März um 11:30 Uhr, Raphael Managò.
Der Eintritt ist frei.
Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
am Sonntag, dem 11. Februar 2024 um 11:30 Uhr in der Halle der Stiftung in Freiburg-Zähringen, Pochgasse 73.
Begrüßung: Dr. phil. Claudia Gillessen, Vorsitzende des Vorstands der Stiftung.
Eröffnungsrede und Ausstellungspräsentation: Dr. phil. Dorothea van der Koelen, Mainz.
Die Künstlerinnen und Künstler werden anwesend sein.
Musik: Johann Sundermeier, Neuerfindung der Flöte.
Die Ausstellung "Experimente V.1 - Keep Running" in unserer Ausstellungshalle ist eine erweiterte Form des Projekts "Experimente V 4+8: Spuren" im Jahr 2023 in Mainz. Das Projekt ist im Katalog
Experimente V 4+8 Spuren
Chorus-Verlag für Kunst und Wissenschaft, Mainz, 2023
ISBN: 978-3-946831-15-0
umfänglich dokumentiert und fachlich durch kunsthistorische Beiträge unterfüttert. Die folgenden Texte sind dem Katalog entnommen.
Rebekka Kronsteiner

"Pull"
Rebekka Kronsteiner (*1996) ist eine Künstlerin, die bis März 2023 als Meisterschülerin bei Prof. Stephan Baumkötter an der Hochschule für Künste in Bremen Malerei studierte. Die Arbeit Kronsteiners zeichnet sich durch die Vielfalt der verwendeten Materialien, wie zum Beispiel Latex, Lacke, Paraffine und Folien aus. Die meist industriell genutzten Materialien beziehen sich auf die urbane Umgebung, die die Künstlerin umgibt oder sind dem öffentlichen Raum entlehnt. Die Aufmerksamkeit Kronsteiners wecken die diversen Materialien aufgrund einer sich immer wieder ändernden Form und deren Vergänglichkeit. Die Künstlerin gestaltet mit der Wiederverwendung der Materialien, und einem damit verbundenen stetig anhaltenden Lernprozess, einen Gegenentwurf zur Ressourcenverschwendung, die gelegentlich auch in der zeitgenössischen Kunst vorkommt (z.B. Julian Charrière, The Other Side of Eden, 2018).
Aleks Kukowska & Lea-Sophie Balkau
Anna Karpekin
Notizen und Zeichnungen sind der Ausgangspunkt für viele Arbeiten der Künstlerin Anna Karpekin. Ob durch Fotos, die Notizapp ihres Handys oder in Skizzenbüchern, ihre Gedanken hält die Bildhauerin gerne fest. Sei es in Zeichnungen, Worten oder Wortketten, ihre Gedanken werden zu Linien auf dem Papier, die dann zu Linien im Raum werden – zu ihren künstlerischen Arbeiten.
1997 wurde Anna Karpekin in Ust-Kamenogorsk (Kasachstan) geboren und machte im Mai 2023 ihren Master of Education Abschluss in Bildender Kunst und Russisch. Sie studierte in der Bildhauerklasse von Sabine Groß der Kunsthochschule Mainz und arbeitet in verschiedenen Medien, wie Skulptur, Installation, Zeichnung und Performance.
Das ehrfürchtige Betrachten eines Kunstwerkes mit einem gewissen Sicherheitsabstand, um es ja nicht zu berühren, wird von Karpekin umgekehrt. Wo vorher die Skulpturen als Schauspieler auf einer Bühne standen und nur betrachtet wurden, löst diese Bühne sich nun auf und aktiviert die Betrachter um sich nun aktiv dafür zu entscheiden, zu partizipieren oder eben lediglich von außen anzuschauen.
Joshua Halter & Paul Ellger
Julien Hübsch

"pink_12"
Die Assemblage pink_5, die zu der ausgestellten Werkreihe pink ones gehört, stammt von dem Künstler Julien Hübsch (*1995), der in der ›Expanded Painting‹-Klasse von Shannon Bool an der Kunsthochschule Mainz studierte und im Juli 2023 sein Diplom erlangte.
Für Julien Hübsch sind es häufig menschengemachte Spuren des Alltäglichen, die sein Interesse wecken. Der Reiz besteht für ihn darin, das Gesehene abstrahiert in seine Arbeiten zu übersetzen und in Folge dessen zu beobachten, was ästhetisch als Endresultat zurückbleibt, sobald jegliche Codes des restlichen Umfeldes besagter ›Alltagsspur‹ entfernt werden.
Beginnend mit Malerei in der Klasse von Sven Kroner an der Bauhaus Universität Weimar studierte Hübsch seit 2018 an der Kunsthochschule Mainz. 2022 sammelte er darüber hinaus Erfahrungen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.
Luzia Reis & Hannah Zöller
Jiaqing Li
Jiaqing Li (* 1995) studiert bei Prof. Dr. Nikolas Gambaroff an der Kunsthochschule Mainz. Seit 2017 beteiligt er sich an Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Jiaqing Li lebt in Frankfurt und arbeitet in Mainz. Der Schwerpunkt Jiaqings künstlerischer Arbeit liegt in einer Art Sprachkritik. Er dekonstruiert die Form seiner Arbeiten, die zwischen bedeutungsvoll und bedeutungslos liegt und eine ›Open Source‹-Form darstellt. Wie in der Softwareentwicklung, verwendet der Künstler den Begriff ›Open Source‹, um hervorzuheben, dass seine Kunstwerke für jede Verwendung und für jeden Betrachter offen sind und dass der Betrachter als ›Benutzer‹ vollen Zugriff auf das Kunstwerk hat.
Als Künstler sieht er sein Werk als ein Kommunikationsmedium, das die Geschichte des Künstlers mit der Geschichte des Betrachters verbindet.
Dilek Topal & Stefan George Donciu