Es fällt schwer, bei Skulpturenausstellungen in der Halle der
Stiftung für Konkrete Kunst in Freiburg, die Werke nicht auch
in ihrer Beziehung zur Architektur zu sehen. Es wäre auch ein
Fehler, das tun zu wollen. Das gilt umso mehr, wenn Werke des
Stifters Roland Phleps gezeigt werden, für dessen Arbeiten die
Halle ja ursprünglich gebaut wurde.
Die derzeit gezeigte Ausstellung wird von der Beziehung
geprägt, die der helle Raum des Architekten Detlef Sacker mit
seinen quadratischen Verblendflächen für das natürliche
Oberlicht mit den Skulpturen eingeht: Die klare Raumästhetik
mit den große Flächen trifft auf die eher kleinen,
edelstählernen Reliefs, die links und rechts der Wand folgen
und die Tiefe des Raumes betonen. Die Architektur setzt als
Gegensatz die fließenden, dynamischen und sinnlichen Qualitäten
der Skulpturen von Roland Phleps frei. Ihre Bewegtheit, ihre
schwungvolle geometrische Eroberung des Raumes in fließender
Form entfaltet sich. Ein erfrischender, belebender
Gegensatz.
Das freie Spiel mit dem Gesetz
Roland Phleps findet durch intellektuelle Durchdringung
mathematisch-geometrischer Gesetzmäßigkeiten zu einer
geschaffenen Form. Es ist dieses freie, befreiende Spiel mit
dem Gesetz, das ihn beflügelt und sein Werk kennzeichnet. Bei
seinen Reliefs ist dieser Zusammenhang besonders schön
deutlich. Die Skulptur ist als Positivform aus einer
Hintergrundfläche herausgeschnitten. Sie macht ihre Herkunft
aus der Fläche deutlich, sichtbar. Damit, so der Künstler,
rückt der Faktor Zeit als zusätzliches Element in Spiel: Der
Schaffensprozess wird transparent. Phleps gestaltet mit
geometrischen Formen, kombiniert etwa Kreis und Ellipse zu
Skulpturen von feiner Dynamik - manchmal verspielter
Eleganz.
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Konische Variationen II
Roland Phleps
Das harte Metall wird zu weicher Form, der Glanz
geschliffener Oberflächen zum changierenden Medium
verschiedenster Hell- und Dunkeltöne. Ein weites Spektrum von
Kontrastmodulationen tritt zutage. Durch die Kombination von
quer- und vertikal geschliffenen Metallen erweitert Phleps
diese optische Qualität.
Einige der Werke sind auf einer Drehscheibe beweglich,
wodurch sich die Raumwirkung um eine kinetische Dimension
erweitert. Interessant ist auch das Verhältnis und die
Beziehung von Innenraum und Außenraum, von offenem und
umschlossenem Raum, die Phleps auch in seinen Stelen
thematisiert - etwa in Skulpturen aus
Zylinderfragmenten. Auch hier sind es geometrische
Gesetzmäßigkeiten, die in kreativer Anwendung zu einer hohen
ästhetischen Qualität finden.
- Stiftung für Konkrete Kunst Roland Phleps,
Skulpturenhalle, Freiburg-Zähringen, Pochgasse 73.
Bis 29. Februar 2008.
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